Eine ganz simple Frage, die der TIWAG-Vorstand nicht beantworten will
Dieses Mail an TIWAG-Vorstand Thomas Gasser wurde gleichlautend auch an seinen Kollegen Alexander Speckle gesandt. Beide haben den Erhalt der Anfrage bestätigt, aber nicht geantwortet. Warum nicht?
Vielleicht, weil sie zugeben hätten müssen, dass die Ache im hinteren Pitztal, die aufgrund der beiden Ableitungen jahraus jahrein so gut wie kein Wasser führt (siehe dazu unten den Beitrag vom 27.7.2023), am 28. August 2023 extremes Hochwasser geführt hat.
Die TIWAG verteilt Zuckerln an die geschädigten Gemeinden
Am Beispiel des jüngst mit vierjähriger (!) Verzögerung und 60 Prozent Kostensteigerung (!) fertiggestellten Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI):
Da wurde den Gemeinden im Oberen Gericht an der österreichisch-schweizerischen Grenze der Inn abgezwackt – mit weitreichenden Folgen nicht nur für Raftingunternehmen und Fische(r). Von den Beeinträchtigungen während der acht Jahre währenden Bauzeit gar nicht zu reden, ebenso wenig beispielsweise von der nunmehrigen Verschlammung der Innufer, weil mit viel zu wenig Wasser gespült wird. Dass durch die Bergführung des 23 Kilometer langen Druckstollens auch mehrere Quellen versiegt sind, ist hier bereits im Beitrag vom 24.7. dokumentiert.
Der Vertrag zwischen den ungleichen Partnern, in dem die mickrige finanzielle Abspeisung der sieben betroffenen Gemeinden festgeschrieben ist, nennt sich großspurig
Für den auf ewige Zeiten verlorenen/verkauften oberen Inn erhalten alle sieben Gemeinden zusammen (!) eine „Ausgleichszahlung“ von 550.000 Euro pro Jahr. Dafür mussten sie sich von der TIWAG auch noch einen Maulkorb umhängen lassen:
Offenbar sollte niemand erfahren, wie die Gemeinden von den Kraftwerksbetreibern mit einem Zuckerl abgespeist wurden. Die Menschen würden in Gelächter ausbrechen.
Die immer noch effizienteste Form der Energieverschwendung
Für den Betrieb eines Pumpspeicherkraftwerks (so wie im Kaunertal geplant) braucht man nicht „nur“ Wasser, sondern auch Unmengen an Strom. Unmengen Strom, um dieses Wasser in den höhergelegenen Speicher hinaufzupumpen. Viel mehr Strom als man beim Abarbeiten des Wassers dann erhält.
Kein Nullsummenspiel, sondern Energieverschwendung auf höchstem Niveau.
Wenn für den Betrieb der Pumpe 1 Million Watt eingesetzt werden, bekommt man durch den anschließenden Betrieb der Turbine nur mehr rund 700 000 Watt zurück.
300.000 Watt sind futsch, draufgegangen, verbraucht, vergeudet, was auch immer.
Die Physik lässt sich nicht überlisten.
Und was macht die TIWAG – in völliger Umkehrung des Sachverhalts – daraus?
Jetzt will die TIWAG in ihrer Not mit einer „Kommunikationsagentur“ gegen die Betroffenen vorgehen
Diese Agentur, clavis nennt sie sich, das ist lateinisch und heißt Schlüssel, macht laut Eigenwerbung Kommunikationsberatung mit Kommunikationskonzepten, professionelles Kommunikationsmanagement, strategische Unternehmenskommunikation, Projektkommunikation, begleitet komplexe Kommunikationsfälle und Kommunikationsprozesse, bietet deeskalierende Krisenkommunikation an sowie Kommunikationsmaßnahmen.
Puuh! Ganz schön viel Kommunikation auf einem Haufen. Damit soll sie jetzt den Widerstand im Ötztal, im Kaunertal und im Oberen Gericht brechen. Per Schmusekurs, der sich „Informationsdialog zum Ausbau des Kraftwerks Kaunertal“ nennt.
Das Motto der Agentur laut ihrer Webseite: „Gegner:innen können zu Mitstreiter:innen im Sinne der guten Sache werden, sofern sie informiert und einbezogen werden.“
Na, dann: Viel Erfolg!
Der geschäftsführende Gesellschafter der clavis GmbH Dieter Bitschnau hat sich im „Dialog“ der TIWAG mit uns Betroffenen schon einmal klar positioniert.
Informationsdialog? Was soll das sein? Die Menschen in den betroffenen Tälern haben mehr als genug Informationen darüber, was hier an Entwässerung und Zerstörung geplant wäre. Und sie haben in dem Dialog, den es nie gegeben hat und von Seiten der TIWAG nie geben wird, ihrerseits eindeutig und unmissverständlich NEIN gesagt.
Anfangs hat die TIWAG für ihr Projekt Kaunertalausbau bekanntlich einen Speicher im Rofental vorgesehen; nachdem sie aus dem Ötztal hinauskomplimentiert worden ist, einen im Gebiet des Rifflsees im Pitztal. Ersterer hätte ein Fassungsvermögen von 96 Millionen m³ Wasser haben sollen, letzterer ein solches von 89 Millionen m³.
Das als letztmöglicher (in Wahrheit ebenso unmöglicher) Standort übriggebliebene Platzertal würde nur mehr mit 42 Millionen m³ Wasser überstaut werden.
Auf der langen Reise westwärts durch die Ötztaler Alpen (Rofental – Rifflsee – Taschachtal – Fernergries – Platzertal) ist also der nutzbare Inhalt des Speichers um weit mehr als die Hälfte geschrumpft.
Gleichzeitig sind die von der TIWAG prognostizierten Kosten des Gesamtprojekts in diesen Jahren von 1 Milliarde € auf 2 Milliarden € hinaufgeschnalzt.
Speicherreduktion um mehr als 50 Prozent, Kostenexplosion um 100 Prozent
Wenn man bedenkt, dass der Speicherbau von der
Freilegung des Fundaments über die Betonierung des Dichtungskerns bis zur Schüttung des Damms auf beiden Seiten zum Teuersten des ganzen Ausbaus gehört, mag man sich nur noch wundern über das kaufmännische und das planerische Ungeschick der TIWAG. Oder auch nicht.
TIWAG-Fans erinnern sich noch mit Schaudern an den Kapazunder Bruno Wallnöfer, der – komplett branchenfremd und branchenblind – 13 sehr lange Jahre dem Landesunternehmen vorstehen durfte und ihm dabei die Grundlage für jenes unterirdische Image verschafft hat, um dessen weitere Vervollkommnung sich seine Nachfolger Tag für Tag nach Kräften bemühen.
Bei einem Pumpspeicherkraftwerk wird Wasser mit hohem Energieaufwand von einem tieferliegenden Speicher in einen höherliegenden hinaufgepumpt, um beim Herunterlassen Strom zu erzeugen. Für das Hinaufpumpen wird dabei vorneweg schon einmal rund ein Drittel des dann produzierten Stroms verbraucht.
Auch bei einem TIWAG-Pumpspeicherkraftwerk ist das nicht anders, zum Beispiel bei jenem im Kühtai.
Diese elementare Weisheit, Lehrstoff 2. Klasse Neue Mittelschule, war an Bruno Wallnöfer, Chef jener TIWAG, die neue Pumpspeicherkraftwerke bauen will, spurlos vorübergegangen. Auf die Frage des Standard-Journalisten Hannes Schlosser, wie hoch der Wirkungsgrad eines solchen Kraftwerks denn sei, sagte Bruno Wallnöfer, damals ranghöchster Energiexperte des Landes:
„Das weiß ich nicht.“
Als ihm der Interviewer zu helfen versucht, dass fürs Hinaufpumpen ja Energie benötigt werde und es daher ja einen Verlust geben muss, sagt Wallnöfer:
„Jo, des … kann … ich … also da miaßt mer amol mit den Technikern redn, da bin i zu wenig firm jetzt. Also so weit bin ich noch nicht in die Sache vorgedrungen.“
Dann bittet Wallnöfer den Standard-Redakteur noch, er möge „bitte nicht“ schreiben, dass er das „nicht weiß“.
(Von diesem Interview existiert eine Tonaufnahme.)
Als Wolfgang Kofler, der vorherige Projektleiter für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal, in Vent einmal von Einheimischen darauf hingewiesen wurde, dass die Gletscher stark abschmelzen und dadurch das Wasserdargebot der Ötztaler Bäche von Jahr zu Jahr rapide abnimmt, gab er (es ist protokolliert) zur Antwort:
Es geht nicht „nur“ um die Gurgler Ache und um die Venter Ache
Würde die TIWAG die behördliche Genehmigung zur Ableitung der beiden Bäche ins Kaunertal bekommen, erhielte sie damit auch das Recht zur Nutzung an allen ihren Zuflüssen. Für immer und ewig. Was faktisch einer Enteignung der Venter und Gurgler an allen Oberläufen, zig an der Zahl, gleichkäme. Die wichtigsten Zubringer sind unten angeführt.
Obergurgl
Hier wäre die Gurgler Ache oberhalb der Wasserfassung im Poschach betroffen und im Wesentlichen folgende Bäche:
Vent
Hier wäre die Venter Ache oberhalb der Wasserfassung beim Inschnitt betroffen und im Wesentlichen folgende Bäche:
Lange her, rund 40 Jahre, dass die TIWAG ihre nach wie vor gängige Praxis, 100 Prozent der benutzten Bäche in den Wasserfassungen verschwinden zu lassen (siehe Beitrag vom 27.7.2023), nicht nur zugegeben, sondern auch noch selber in einem Werbefolder dokumentiert hat.
Wofür bräuchte die TIWAG das Ötztaler Wasser wirklich?
Sicher nicht fürs Platzertal.
Aus dem Ötztal möchte die TIWAG 285 Millionen m³ Wasser jährlich ins Kaunertal umleiten. Der Speicher im Platzertal hätte aber nur ein Fassungsvermögen von 42 Millionen m³. Er könnte daher – theoretisch – mit dem Wasser der Gurgler Ache und der Venter Ache nicht bloß ein oder zwei Mal, auch nicht drei oder vier Mal oder fünf oder sechs Mal, sondern ganze sieben Mal (!) bummvoll gefüllt werden.
Klartext:
Die Bäche aus dem Ötztal sollten, so der wirkliche Plan der TIWAG, über den 25 km langen Umweg Kaunertal vor allem die Laufkraftwerkskette Prutz – Imst – Haiming mit viel zusätzlichem Wasser versorgen.
Durch die Ableitung des Hoarlachbaches ins Längental wurde der Stuibenfall kastriert. Heinrich Pliessnig, der langjährige Projektleiter der TIWAG im Kühtai, sagt dazu:
„Die jungen Leute wissen es nicht anders
und die Älteren sterben weg.“
So hätten sie es sich wohl auch mit den Ötztaler Bächen und dem Platzertal vorgestellt gehabt.
Vor vierzig Jahren hat die TIWAG den Ötztaler Stuibenfall gekapert
Der Großteil des Hoarlachbaches, der den größten Wasserfall Tirols bildet, wird seitdem ins Kühtai abgeleitet. Der kümmerliche Rest, zwei Kubikmeter pro Sekunde, wird dafür einmal in der Woche nächtens von der TIWAG gönnerhaft mit 3.600 Watt angestrahlt.
So stob und spritzte und schnaubte und wirbelte der Stuibenfall vor der Inbesitznahme durch die TIWAG:
Und so brutal und unheilbringend brettert er dann zu Tal, wenn bei Unwetter die Wasserfassung der TIWAG im Hoarlachtal dichtgemacht wird:
So schaut die Tiroler Energiepolitik fürs Ötztal aus
Die TIGAS hat eine 42 km lange Erdgasleitung bis ins hintere Ötztal vorangetrieben, und die TIWAG plant dafür eine 25 km lange Wasserableitung aus dem hinteren Ötztal.
Die TIGAS ist eine 100%-Tochter der TIWAG.
Sie meinen wirklich, sie können sich spielen mit uns.
Vor einem halben Jahr ist die TIWAG mit ihren beiden Helden Alexander Speckle und Wolfgang Stroppa wieder einmal ausgerückt, um den Gemeinderat von Sölden über den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal – wie sie es nennt – „zu informieren“. Mitgebracht haben sie eine bunte Powerpoint-Präsentation, die freilich für diesen Zweck offensichtlich eigens abgeändert und präpariert worden ist. So wurde beispielsweise aus dem Schaubild zu den Wasserfassungen, den Beileitungen, dem Entleerungsstollen, dem Erschließungstollen, dem Fensterstollen und dem Überleitungsstollen in Obergurgl rechts unten (1) eine Zusatzinformation herausgelöscht, die man den Gemeinderäten nicht zumuten wollte.
Wie man auch sieht, ist die TIWAG in Sölden mit einer Powerpoint-Präsentation angetreten, die unvorsichtigerweise den Vermerk „öffentlich“ (2) trägt. Das war nicht klug, denn wo es eine öffentliche Variante des Projekts gibt, muss es wohl auch eine nichtöffentliche, das heißt hier: TIWAG-interne Variante oder Wahrheit geben. Eben eine, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist.
Das üble Spiel der TIWAG, das übliche üble Spiel der TIWAG geht also weiter. Sie hat seit Bruno Wallnöfer nichts dazugelernt.
Die TIWAG ist bei ihrer Speicher-Odyssee, wo sie von einem Talschluss zum nächsten geprügelt worden ist, schlussendlich (aber auch das nur vorläufig) beim Platzertal gelandet. Sie hat dabei sukzessive Speichervolumen verloren und das nicht zu knapp, vom ursprünglich angepeilten Standort im Sulztal bis zu dem im Platzertal, an den aber wohl nur noch sie allein glaubt, ganze 65 Prozent!
Das Fassungsvermögen der geplanten bzw. verplanten Stauwerke (laut Angaben der TIWAG)
In der verlogenen Sprache der TIWAG hat sie das Projekt natürlich immer mehr „optimiert“.
Wie die TIWAG bei der neuesten Variante Platzertal die Leute damals verscheißert hat
Nachdem die TIWAG aus dem Ötztal und aus dem Pitztal verjagt worden war, galt bis Mai 2010 das Fernergries im hintersten Kaunertal offiziell als endgültiger und wieder einmal natürlich allerbester Standort für den neuen Speicher. TIWAG-intern aber war die Variante Fernergries zu diesem Zeitpunkt längst gefallen. Man wollte es den Leuten im Oberen Gericht, um sie nicht aufzuschrecken, nur nicht sagen.
Bereits im Herbst 2009 begaben sich der Leitende Bauingenieur der TIWAG Bernhard Hofer, der Kaunertal-Projektleiter Wolfgang Stroppa und der vielfach von der TIWAG beschäftigte Geologe Gerhard Poscher ins Platzertal, wo sie sich im ehemaligen Mannschaftsgebäude der Bergwerksanlage über ihren fixfertigen Plan für Staudamm und Speichersee im Platzertal beugen.
Die Menschen in den vom neuen Projektstandort betroffenen Gemeinden hat man aber noch mehr als ein halbes Jahr hinters Licht geführt.
Mit voller Absicht, wie ein internes Dokument aus der TIWAG vom 22. Oktober 2009 schwarz auf weiß belegt. Die Variante Platzertal in der Gemeinde Pfunds sollte unbedingt bis nach den am 14. März 2010 stattfindenen Gemeinderatswahlen geheimgehalten werden.
Die Bürgermeister von Pfunds und Tösens wurden von der TIWAG erstmals am 14. Mai 2010 über den neuen Standort Platzertal informiert und damit komplett überrascht!
So geht die TIWAG mit den Leuten in der Region um. Immer schon.
Akurat die Wildspitze möchte die TIWAG durchbohren mit ihrer Ableitung
Dass die Ableitungen von Gurgl nach Vent und von Vent zum Gepatschspeicher komplett durchs Ruhegebiet Ötztaler Alpen führen würden, genügt der TIWAG nicht. Sie möchte dabei unbedingt auch noch den höchsten Berg Tirols, die Wildspitze, untertunneln.
Die Bürgermeister von Umhausen und Oetz
haben sich in Sachen Kaunertalkraftwerk glatt das Maul verbieten lassen
Die Ableitungen der Gurgler und der Venter Ache würden ihrem Kraftwerk Tumpen-Habichen massiv schaden, aber sie dürfen nichts dagegen sagen. Bereits 2010 haben Jakob Wolf und Hansjörg Falkner ein entsprechendes Schweigegelübde abgelegt.
Ihre Verzichtserklärung ist sogar in einem Notariatsakt (!) besiegelt worden.
Bitte empfehlt die Seite wasser-oetztal.at weiter, wenn sie euch gefällt, und teilt einzelne Beiträge per WhatsApp, Facebook, Instagram usw., sodass viele Leute davon erfahren und auch die Betreiber des Projekts ordentlich Druck bekommen. Es gibt hier jeden Tag einen neuen Beitrag.
Der Permafrost taut auf. Im Platzertal schießt plötzlich aus den verfallenen, lange Jahre zugefrorenen Bergwerksstollen Schmelzwasser ins Tal.
Das vom Berg in die Stollen einsickernde und aus den Stollen austretende Wasser (oben) verursacht beachtliche Murenabgänge, die bis an die ehemaligen Berghäuser am Abhang heranreichen. Genau unterhalb hätte die TIWAG einen Stausee vorgesehen.
Mit gestellten Bildern wie diesen hat die TIWAG in den letzten Jahren ständig die sogenannten „Projektgemeinden“ im Ötztal, im Pitztal und im Kaunertal abgeklappert.
Und belogen.
Aus der Powerpoint-Präsentation der TIWAG unter dem heuchlerischen Titel „Dialog und Begegnung“
Wohl nur für den TIWAG-Fotografen und einzig um diese Fakes herzustellen hat man die Wasserfassungen zugemacht und das Wasser über den Grobrechen (links) bzw. über die Wehrmauer (rechts) schießen lassen.
Die Wirklichkeit nämlich sieht – auch im Sommer 2023 – anders aus:
Die TIWAG auf der Flucht vor dem Widerstand:
Kein Glück auch mit Speicher-Variante Nr. 5
Nachdem der Widerstand im Ötztal die TIWAG mit ihrem Stauseeprojekt aus dem Sulztal und aus dem Rofental eher unsanft hinauskomplimentiert hat und der Widerstand im Pitztal sie vom Rifflsee und aus dem Taschach vertrieben hat (siehe weiter unten), hat sie doch tatsächlich für kurze Zeit geglaubt, ihren Speicher ins hinterste Kaunertal, das sogenannte Fernergrieß, knallen zu können.
Da ist es ihr aber auch nicht besser ergangen. Der Kaunertaler Widerstand hat sie ziemlich flott zum Abzug gezwungen.
Weil die TIWAG mit ihrem Projekt Kaunertal, vor allem was das benötigte Füllmaterial für ihren geplanten Speicher – das Wasser aus dem Ötztal – anlangt, seit Jahren nicht vorankommt, hat sie gemeint, besonders klug zu sein, wenn sie mit teurem Geld einen gebürtigen Ötztaler als dafür oberzuständigen Bauvorstand installiert.
Durch den Bau des TIWAG-Kraftwerks am Oberen Inn ist eine Reihe von Quellen auf Dauer zerstört worden
Der Bau des Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI) war nicht nur eine fast endlose Serie von Katastrophen, er hat schließlich auch mindestens 60 Prozent (!) mehr gekostet, als ursprünglich veranschlagt war. Auch so ein abschreckendes Beispiel dafür, wie die TIWAG arbeitet und wirtschaftet.
Zudem, und nur darum soll es hier gehen, hat der Vortrieb des Druckstollens von der Wasserfassung an der schweizerisch-österreichischen Grenze bis Ried mehrfach die Bergwasserführung havariert und damit den Bergwasserspiegel gesenkt, wodurch zum Beispiel im Bereich des Weilers Freitzberg mehrere Quellen versiegt sind: Privatquellen, Gemeinschaftsquellen und gemeindeeigene.
Durch die aus dem Berg gefrästen Triebwasserwege wurde den Riedern das Wasser abgegraben
Das hat dazu geführt, dass die Höfe am Freitzberg zweieinhalb Jahre lang mit Trinkwasser und Brauchwasser per Tankwagen versorgt werden mussten (Kosten an die 100.000 Euro) und der Weiler schlussendlich durch den Neubau einer Druckwasserleitung an die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Ried angeschlossen werden musste.
Soweit wird es in Sachen Ableitung der Ötztaler Bäche (geplant: ein 25 km langer Druckstollen unter der Wildspitze hindurch ins Kaunertal) gar nie kommen.
Es wird hier nämlich keine Ableitungen und keinen Stollenbau geben.
24.7.2023
Ergänzung: Auch am Rieder Weiler Hohlenegg hat die TIWAG Quellen trockengelegt. In Gfrans ist die Schüttung der Quellen reduziert.
Moore entstehen nur auf ebenen Flächen, auf denen es immer feucht und das Wasser am Abrinnen gehindert ist. Wo diese Voraussetzungen gegeben sind in unseren Breiten gibt es Moore, kleinere, größere und große. Wo die Voraussetzungen nicht gegeben sind, gibt es naturgemäß keine.
Die TIWAG hat Teile des Moors im Längental, das sie flutet, in baggerschaufelgroße Stücke portioniert, in den Talschluss verfrachtet und dort auf abfallenden Flächen patchwork-artig aufgebracht. Mit künstlichen Matten darunter!
Es kann nicht funktionieren. Es ist Mimikry. Imitation. Pseudo. Fake. Karaoke!
Die Moore in den Alpen sind – meist nach dem Rückzug der Gletscher in von diesen geschaffenen Geländewannen – in Jahrhunderten entstanden. Das lässt sich so nicht simulieren, am Abhang schon gar nicht.
Die TIWAG pflanzt uns.
Wie gut, dass es eine solche Transplantation des hochalpinen Moors im Platzertal nicht geben wird, weil die TIWAG dort gar nichts bauen wird.