Die TIWAG-Agentur ist schon in Osttirol gescheitert

Auch in Osttirol ist die TIWAG-Agentur
schon krachend gescheitert

Die Agentur, die für die TIWAG den Kaunertal-Ausbau gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung doch noch irgendwie erzwingen soll, war auch schon für die Durchsetzung des Kraftwerksprojekts an der Oberen Isel engagiert worden. Die „Clavis Kommunikationsberatung“ hieß damals noch „wikoprevent“, kurz „wiko“, arbeitete aber mit den gleichen Methoden wie heute. Was sie jetzt „Informationsdialog“ nennt, hieß damals „Dialog mit Wirkung“.

Dialog gab es auch dort schon keinen. Es wurde ein sogenannter „Iselrat“ installiert zum Zweck, die Bevölkerung herumzubekommen. Die Gegner des gigantischen Ausleitungsprojekts im Virgental haben das Spiel freilich schon nach wenigen Sitzungen durchschaut („Im Iselrat sind wir zwei Stunden von den Planern nur berieselt worden.“) und sind ausgestiegen.

So geht es der TIWAG und ihrer Begleitagentur jetzt ja auch bei den „Informationsdialogen“ in Prutz, in Landeck und in Längenfeld. Immer mehr Teilnehmer ziehen sich von den dort dargebotenen Monologen zurück.

 

Der Osttiroler Journalist Gerhard Pirker hat das, was im „Iselrat“ unter dem schönen Titel „Dialog mit Wirkung“ abgegangen ist, 2012 überaus treffend kommentiert:

„Im Virgental klären sich endgültig die Fronten. Mit dem Auszug von Adolf Berger, Reinhold Bacher und Gerlinde Stocker aus dem mit viel Trara von den Kraftwerksprojektanten ins Leben gerufenen „Iselrat“ wird dieses Gremium endgültig seinem eigentlichen Zweck überlassen: der Bevölkerung des Tales Mitbestimmung vorzugaukeln und damit den Boden für ein positives Kraftwerksvotum im Herbst aufzubereiten. Von Innsbrucker PR-Agenturen gesteuerte „Bürgerforen“ und Webkommentare, salbungsvoll und sorgfältig formulierte Sonntagsreden, gezielt ausgewählte Videointerviews, zugekaufte Trendforschungen und einige Alibigegner in einem völlig macht- und einflusslosen Gremium sind kein Ersatz für echte Bürgerbeteiligung. (…)

Um Skeptiker zu überzeugen, wird ein in so kleinen Ortschaften nie dagewesener PR-Aufwand getrieben, teuer, professionell und mit einem einzigen Ziel: die „Zustimmung der Mehrheit“ zu suggerieren und damit am Ende, in der Wahlzelle, manch unentschlossenen Virgentaler zum Mitläufer zu machen.“

Gerhard Pirker ist Herausgeber und Chefredakteur von dolomitenstadt.at  

 

Die Agentur ist in Osttirol grandios gescheitert. Das Projekt wurde von der Bevölkerung verhindert. Clavis kann das schon einmal als Blaupause nehmen. Es wird ihr im Tiroler Oberland nicht anders ergehen.

2.4.2024