Denaturieren, um zu renaturieren
Wie absurd ist das denn!
Die TIWAG hat im hinteren Längental bestehenden jahrhundertealten Naturboden weggebaggert, um dort aus dem geplanten Stauraum gebaggerten Naturboden hinzusetzen. Das nennt sie Ausgleichsmaßnahme für zerstörte Flächen im Talboden, der unter Wasser gesetzt wird. Geht’s noch?
Man erinnert sich da unweigerlich an die Begründung eines US-Militärsprechers 1968 dafür, weshalb sie ein vietnamesisches Dorf ohne Rücksicht auf zivile Verluste bombardiert und beschossen haben: „Wir mussten es zerstören, um es zu retten.“
So sah die Weidefläche im Talschluss des Längentals vor dem Eindringen der TIWAG aus (links). Die TIWAG ließ dann den Almwasen abtragen (Mitte) und an dieselbe Stelle Feuchtrasen transplantieren (rechts). Auf eine daruntergelegte Folie (!).
Almrosen und anderer standortgerechter, an die Höhe angepasster Bewuchs musste weichen, damit die TIWAG hier millionenteuren „Umwelt- und Artenschutz“, wie sie es nennt, betreiben kann.
Nicht auf einer Schotter- oder Sandfläche wohlgemerkt wurde die (auf extra angelegten Fahrwegen) ins hintere Tal gekarrte neue ortsfremde Vegetation aufgebracht, nicht irgendwo auf Ödland, sondern dort, wo es vorher flächendeckend alpine Weidelandschaft gab.
Und das soll dort oben gedeihen!
Wer hat, greife sich auf‘s Hirn.
20.10.2023
Kontakt: m.wilhelm@tirol.com