Die zerstörte Idylle von Gries

Die Zerstörung einer Idylle

Davon war nie die Rede.

 

Die Rede war immer davon, dass die Ableitung der Grieser Bäche Winnebach, Schranbach und Fischbach ins Kühtai ein Hochwasserschutz für Gries sein werde.

 

Die Wahrheit ist: Weil das verbleibende Restwasser aus dem Sulztal das Geschiebe nicht mehr talauswärts wird transportieren können, musste die TIWAG ein gigantisches Auffangbecken vor der äußerst gefährdeten Ortschaft Gries errichten. Von diesem gewaltigen Landschaftsfraß, Kulturlandschaftsfraß, war in den Informationsblättern der TIWAG („Geschätzte Grieserinnen und Grieser!“) nie die Rede.

 

Und so wurde den ganzen Winter über dort gefuhrwerkt, dass es eine helle Freude war. Für die Baufirmen. Sechs, sieben Bagger zeitweise, LKWs und Muldenkipper ohne Ende.

Versprochen hatte die TIWAG in einer prächtigen 28-seitigen „Informationsbroschüre für Längenfeld“:

„Die Landschaft als attraktive Kulisse für die Erholungsnutzung im Sulztal bleibt trotz des Vorhabens intakt. (…) Der Landschaftsraum, das Hauptkapital des Tourismus im Sulztal verliert durch die Wasserfassungen und Anlagenteile der TIWAG nicht an Attraktivität.“

Usw. usw.

 

Und nun klafft am Fischbach eine hunderte Meter lange sogenannte Ausschotterungstrecke. Das Geschiebeablagerungsbecken selbst ist an der weitesten Stelle wohl über hundert Meter breit.

Genau dasselbe würde in Gurgl und in Vent drohen, auch wenn die TIWAG hinterhältigerweise nirgendwo davon spricht. Nein, nicht dasselbe, sondern angesichts der beiden viel größeren Gletscherbäche mit ungleich mehr Geschiebe noch weit monströsere Auffangbecken.

10.5.2024